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Sehenswert


Monumente

Ehrenmal

Zu finden: Auf dem Friedhof der St. Urbani Kirche, Mittelstraße

Das Ehrenmal mit seiner Schrifttafel erinnert an die Gefallenen des Dorfes im 1. Weltkrieg. In der St. Urbani Kirche befindet sich darüber hinaus ein Buch mit den Namen der Gefallenen des 2. Weltkrieges. Diese werden im Gottesdienst am Totensonntag vorgelesen.

Denkmal für alle gefallenen Dorfbewohner

Zu finden: Vor dem Kindergarten Spatzennest, Mittelstraße 13

Mit dem Denkmal vor dem Kindergarten ehrt die Dorfgemeinschaft alle in den beiden Weltkriegen Gefallenen des Ortes.


Historische Baulichkeiten

St.-Urbani Kirche

Zu finden: Mittelstraße

Das genaue Alter der St.-Urbani-Kirche ist nicht bekannt. Ihr mächtiger Turm stammt vermutlich aus der Zeit vor 1300 und wurde zusammen mit dem Kirchenschiff 1731 erneuert. Über der Eingangstür finden wir diese Zahl. Der Grundriss der Kirche hat biblische Maße, die der Textstelle aus dem Buch Ezekiel, Kapitel 41 Vers 2 entnommen sind: sie ist 20 Ellen breit (das entspricht in etwa einer Breite von 9,30 Metern) und 40 Ellen lang. Neben der im Süden liegenden Eingangstür zeigt eine Vertikalsonnenuhr die Uhrzeit an.

Im Inneren von St. Urbani sind die farbkräftige und nur zum Teil erhaltene Deckenbemalung und der barocke Kanzelaltar erwähnenswert. Der Altar entstammt der Werkstatt Fahrenholz aus Bockenem und wurde 1739 dort gefertigt. In der Kartusche im Kanzelkorb ist der Schriftzug Lass rein wie ietzt, lass unzertrent, Herr, bei uns Wort und Sacrament zu lesen. Aus den blau hervorgehobenen und gleichzeitig als römische Ziffern bekannten Buchstaben lässt sich die Jahreszahl der Renovierung ablesen.

Im Chorraum hängt ein farbig gefasster Taufengel, der vermutlich schon 1721 vom Bildhauer Ernst Dietrich Bartels aus Hildesheim geschnitzt wurde. Anders als andere Taufengel im Hildesheimer Land trägt dieser Engel keine Flügel und hält auch keine Wasserschale in seinen geöffneten Händen. Er wird von einer eisernen Stange getragen, an der eine Tafel mit den Namen der Stifter befestigt ist.

Ebenfalls älter als das 1731 entstandene Kirchengebäude sind die Messingleuchter am Altar, die der Gemeinde 1652 gestiftet wurden und der im Altarraum hängende Kronleuchter. Er wird auf das Jahr 1700 datiert.
Im Chorraum befindet sich auch eine Grabplatte, die lange Zeit unerkannt als steinerne Stufe vor dem Eingang zur Kirche lag. Sie wurde vor Jahren zufällig angehoben und hat nun gereinigt ihren neuen Platz in der Kirche erhalten.
Die älteste Glocke im Turm aus dem Jahre 1521 hat den schönen Namen "Petronilla". Nach einer Legende war dieses der Name der Tochter des Hl. Petrus. Eine weitere kleinere Glocke hängt seit 1701 im Heersumer Kirchturm.

Wer Kirche und Taufengel ansehen möchte, sollte einen Besuch absprechen mit Günter Gondeck, Telefon 0 50 62 15 26 oder 0 17 01 23 58 59.

Altes Pfarrhaus mit Scheune

Zu finden: Mittelstraße

Wenn man auf dem Weg durch Heersum der Mittelstraße folgt, fallen in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche zwei weiße Fachwerkgebäude ins Auge. Es handelt sich hierbei um das alte Pfarrhaus der Kirchengemeinde und um die ehemals zu diesem Haus gehörende Scheune. Im Jahre 1953 wurden im alten Pfarrhaus das Sprengelheim der evangelischen Kirche eingeweiht, in dem Fortbildungen und Seminare stattfanden. Seit dem Verkauf im Jahre 2004 dient es, ebenso wie die zu einem Wohnhaus umgebaute Scheune als Außenwohnstelle der Kinder- und Jugendhilfe St. Ansgar in Hildesheim, einem Kinderheim unter dem Dach des katholischen Caritasverbandes. Hier werden jeweils acht Mädchen und Jungen ab dem Grundschulalter in Wohngruppen betreut, in weiteren Kleingruppen leben Jugendliche in selbständigeren Wohnformen zusammen.

Alte Dorfschule

Zu finden: Mittelstraße

Ebenfalls in direkter Umgebung der Kirche steht noch heute die alte Dorfschule, ein roter Klinkerbau direkt an der Mittelstraße. Über der Eingangstür klärt eine Tafel über den ursprüglichen Zweck des Gebäudes auf: Ihren Kindern die Gemeinde Heersum 1878. Darunter sind die Namen der für das Schulgebäude verantwortlichen Bürger, das heißt des Pastors, des Lehrers, der Ortsvorsteher und zuletzt des Baumeisters aus Baddeckenstedt zu lesen.



Forum für Kunst und Kultur Heersum e.V.

Seit fast 30 Jahren initiiert das Forum für Kunst und Kultur familientaugliche Landschaftstheaterspektakel: die »Heersumer Sommerspiele«. Dabei üben sich Jahr für Jahr zahlreiche Menschen aus Heersum und anderen Dörfern des Landkreises Hildesheim nach der Arbeit fleißig im Theaterspielen. Und die Freude am Theater hat sich bis heute gehalten.

Ganze Vereine, Familien und Einzelpersonen verzichten im Sommer auf ihre wohlverdienten Wochenenden, um »Das doppelte Karottchen«, »Piraten!«, »Der Hakelmann stirbt nie« oder »Hairsum Superstars« zum besten zu geben. Ob Scheune, Rübenacker, Mühle oder Karpfenteich - das ganze Dorf wird zur Bühne. Und das Publikum muss laufen.

Mit den Theaterspektakeln »Im Namen der Rose«, »Schlacht bei Dinklar«, »Schluchz!«, »Die Liebesbank« und »Vlad!« ist das Heersumer Landschaftstheater in den vergangenen Jahren in die Kreisstadt und in den Landkreis Hildesheim hinaus gewandert. Frei nach dem Motto „Einmal Heersum sein“ können sich Gemeinden oder Initiativen aus dem Hildesheimer Land bei Forum bewerben, um in den kommenden Jahren auch mal Austragungsort der Heersumer Sommerspiele zu sein.

Um den Bezug zu Heersum nicht zu verlieren, hat das Forum vor seinem Vereinshaus eine U-Bahn-Station eingerichtet. Von hier aus baut der Verein ein Unterhaltungsnetz in den Landkreis aus. Für das apokalyptisches Theaterspektakel »Schluchz!« wurde 2017 in Bad Salzdetfurth die zweite U-Bahn-Station aufgebaut. „Badse Mitte“ heißt die Haltestelle. 2016 waren die Heersumer in Dinklar, 2018 in Diekholzen und 2019 in Wrisbergholzen zu Gast. Auch dort haben sie jeweils eine U-Bahn-Station errichtet. Bis 2025 soll Hildesheim dann der erste Landkreis mit ausgebautem U-Bahn-Netz sein. Damit will das Forum Heersum einen Beitrag leisten zu Hildesheims Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2025. 

Verwandte Links


Der Heersumer Audiowalk

Das Heimatmuseum ist Geschichte - es lebe der Audiowalk!

Überall im Dorf stößt man auf kleine Täfelchen, die auf die neue touristische Attraktion des Dorfes hinweisen: den Audiowalk des Forums Heersum. Nach dem Abriss des historischen Gebäudes in der Dorfmitte, in dem das vom Verein betriebene Heimatmuseum beheimatet war, hat er dessen Aufgaben auf akustische Weise übernommen und bietet im wahrsten Sinne des Wortes einen heimatkundlichen Gehörgang durch Heersum.

Auch wenn gerade keine Vorstellung läuft, können Sie jederzeit einen 80-minütigen Audiowalk durch das Dorf Heersum unternehmen. Der ist eher schon ein Hörspiel, gebraut nach dem Heersumer Reinheitsgebot: Es wurden (fast) ausschließlich Geräusche aus Heersum verwendet, Menschen, Tiere, Elemente, angereichert mit Audiostoff aus 28 Jahren Heersumer Landschaftstheater. Mit dem Gehörgang durch eine sehr besondere Dorfchronik verwandeln sich Pferdekoppeln in Karl Lagerfelds Pferdeschwanz-Zuchtplantagen, Sickergruben werden zum Mittelmeer und das ganze Hinz-und-Kunz-Dorf wird zum Kunst-Dorf. Es geht um gut abgehangene Dorfgeschichte, fein mariniert und scharf angebraten. Akustisch serviert in Stereo.

Los geht’s an der Semperopel, dem Stützpunkt des Heersumer Forums (An der Bundesstraße 1, 31188 Heersum), der für Anreisende aus Richtung Astenbeck schon von weitem an dem unübersehbaren U-Bahn-Schild zu identifizieren ist. Dort können Sie sich die Audiodateien auf Ihr Handy downloaden und bei Bedarf auch Kopfhörer aus dem eigens dafür installierten Automaten ziehen. Sehr empfehlenswert.

Weitere Informationen finden Sie hier.